Allersdorf. Fred Müller, Vorstand der Bürgerliste freue sich zum zweiten Mal zu einer Wahlveranstaltung nach Allersdorf zu kommen. Vor sechs Jahren sei die Bürgerliste das erste Mal angetreten. Dass die Gruppierung keine Eintagsfliege sei, wie viele vermuteten, habe die letzte Wahlperiode gezeigt. Man könne nicht nur auf eine erfolgreiche Fraktionsarbeit im Gemeinderat vorweisen, auch sei die Bürgerliste seit der Gründung vor sechs Jahren stark gewachsen. In seinem Rückblick erinnerte Eisenhut, dass man damals mit dem Einzug in den Marktrat zwar gerechnet habe, aber doch überrascht war aus dem Stand fast 12 Prozent zu erreichen und damit zwei Sitze gewinnen konnte. Dass die Bürgerliste damit Fraktionsstärke erreicht habe, sei der neuen Geschäftsordnung zu verdanken. Hier sei der Bürgermeister auf die Parteien zugekommen. Durch viele Anträge und Anregungen an den Gemeinderat habe man einiges erreicht. Als Beispiel nannte er das Klimaschutzkonzept, die Gentechnikfreie Gemeinde, Photovoltaik auf öffentlichen Dächern oder auch eine Resolution zur Stilllegung von OHU 1. Bei der Einführung eines Gemeindeblattes, beim Radfahrkonzept (das nun erfreulicherweise andere Parteien in ihren Wahlprogrammen aufgenommen hätten) oder beim Dorfbrunnen habe man Niederlagen hinnehmen müssen oder die Anträge wurden auf die „lange Bank“ geschoben. Als Dauerproblem nannte er die späte Vorlage von Unterlagen zu Sitzungen. Andere Gemeinden würden die Unterlagen mit der Ladung einen Woche vorher verschicken. In Schierling erhalten die Fraktionen die Unterlagen am Freitagnachmittag per E-Mail, oftmals erst eine Stunde vor der Sitzung. Dies ist nicht ausreichend. Niemand könne sich hier ernsthaft vorbereiten. Obwohl dies von allen Oppositionsparteien bemängelt wurde, habe sich nie was geändert. Schierling sei insgesamt gut aufgestellt, meinte Eisenhut. Er fühle sich wohl in Schierling, die Infrastruktur sei ausgezeichnet, die sozialen Netze hervorragend, man brauche zum Einkaufen selten wo anders hinfahren. Deshalb freue sich die Bürgerliste auf die nächste Wahlperiode. Gemeinderat Dr. Straßer begann seine Vorstellung des Wahlprogramms mit der Feststellung, dass die Bürgerliste keine Partei der Nörgler sei. „Wir sind keine Wutbürger, wir leben gerne in Schierling“, stellte Straßer klar. Dies zeige sich schon daran, dass ein Großteil aller Beschlüsse im Gemeinderat einstimmig sei. Es sei aber normal wenn unterschiedliche Parteien andere Meinungen hätten. Etwas Toleranz und Gelassenheit wäre hi und da schon angebracht. Als wichtige Themen für die nächsten sechs Jahre nannte er die Schaffung von einem ausreichenden Angebot von Baugrundstücken aber auch von bezahlbaren Wohnungen. Die MUNA sei momentan etwas in den Hintergrund gerückt. Die Bürgerliste befürwortet eine naturnahe Verwendung. Anhand einer Luftbildaufnahme fragte er die Zuhörer, „ist das ein Gewerbegebiet oder ein Wald“? Zwar gebe es in Schierling eine für Bayern durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung von 748 €, jedoch seien die Verbindlichkeiten des Kommunalunternehmens nicht berücksichtigt. Lege man die Zahlen der „Vorsprungsechos“ zu Grunde, komme man auf die gut doppelte Pro-Kopf-Verschuldung, meinte Straßer. Natürlich steht den Schulden auch ein Anlagevermögen gegenüber aber das sei im Investitionshaushalt der Gemeinde auch nicht anders. Die Frage sei ob man es auch verwerten könne, sagte Eisenhut. Könne die Gemeinde zum Beispiel nicht alle Gewerbeflächen verkaufen, habe man totes Kapital, das verzinst werden müsse. Nachdem sich die Kandidaten vorgestellt hatten wurde noch eifrig gefragt und diskutiert. Ein Besucher monierte den seit Bau der B15neu beschädigten Feldweg nach Schierling. Zum Schluss bedankte sich Fred Müller bei den Gästen aus Allersdorf für ihr Interesse.
Kategorie: Berichte aus Versammlungen
Jahreshauptversammlung der Bürgerliste am 26. März 2010 im Gasthaus Bräustüberl
Bürgerliste will Gas geben
Schierling. Zur ersten Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen konnte Vorstand Pedolzky im vollen Nebenzimmer im Bräustüberl neben den zahlreichen Mitgliedern auch Gäste begrüßen. 2. Vorstand Fred Müller erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht an die Bürgerlistenbusse zum Gilamoos, die allen Bürgern angeboten und auch zahlreich angenommen wurden. Für die Idee und der Organisation dankte er Claudia Buchner. Die Herausgabe der „Laberbläschn“ (mit sch und nicht Laberbläs-chen, wie manche Nichtbayern gelesen hatten) war ein voller Erfolg. Neben wenigen konstruktiven Kritiken habe man überwiegend Lob und Zustimmung erfahren. Trotzdem würden bei der nächsten Ausgabe einige redaktionelle Änderungen vorgenommen. Erfreulich sei, dass die Kosten der Zeitung von den Mitgliedern selbst geschultert wurden. Im „Sog der Zeitung“ seien auch die Seitenaufrufe auf der Homepage der Bürgerliste „explodiert“. Ohnehin sei die Homepage die aktuellste der Schierlinger Parteien.
Claudia Pedolzky als scheidende Kassiererin erfreute die Mitglieder mit einem passablen Kontostand der Kasse. Mit dem Geld könne man in diesem Jahr wieder daran denken ein Open-air für Schierlinger Bands am Rathausplatz durchzuführen.
Walter Pedolzky schlug dann Rudi Eisenhut zum Wahlvorstand auf, der die Wahl zusammen mit Gabi Hausler und Uschi Schleppüber durchführte. Eisenhut bat die Mitglieder um Vorschläge für alle Posten und die Bereitschaft der Mitglieder sich auch zur Verfügung zu stellen. Eine echte Wahl habe man nur dann wenn es eine Auswahl gäbe. Eine Wahl der Bürgerliste dürfe nichts mit einer „Volkskammerwahl“ zu tun haben. Dies nahmen sich die Mitglieder anscheinend zu Herzen, denn das Kandidatenkarussell ging richtig los. Erster Vorsitzender wurde erneut Walter Pedolzky. 2. Vorsitzender wurde diesmal Jörg Grimminger, der bisherige Schriftführer Heinz Winter setzte sich gegen seine Mitbewerber durch und Kassiererin wurde die „Bankerin“ Claudia Buchner. Nachdem fast alle Mitglieder in der Vorstandschaft mitmachen wollten, wurde durch Beschluss die Zahl der Beisitzer auf 10 erhöht: Fred Müller, Marktrat Dr. Hans Straßer, Claudia Pedolzky, Achim Michalke, Helmut Kolbinger, Helmut Schleppüber, Marktrat Rudi Eisenhut, Höpfl Tobias, Toni Parzefall und Stefan Lichtenegger. Als Kassenprüfer wählten die Mitglieder Fred Müller, Toni Parzefall und Rudi Eisenhut. Dieser schlug der Versammlung auch die Entlastung der Vorstandschaft vor, was einstimmig erfolgte.
Walter Pedolzky gab einen Ausblick auf die Aktivitäten der Bürgerliste. Der Gillamoosbus werde auf alle Fälle wieder fahren. Die „politischen Frühschoppen“ in den Dörfern, die nicht nur informativ waren sondern jedes Mal recht gemütlich, wolle man fortsetzen. Wobei es zur Diskussion kam ob die Bürgergespräche nicht besser abends durchgeführt werden sollten. Die „Laberbläschn“ werde wohl eine 2. Ausgabe erfahren, wobei die Redaktion einige Änderungen vornehmen wird. Die Texte sollen kürzer, prägnanter und aktueller werde. Die Schrift müsse größer werden und die Bilder sachbezogen. Einig waren sich alle, dass das Open-air „Rock am Rathaus“ wieder veranstaltet werden sollte. Zum einen habe man schon einige Anfragen der Schierlinger Bands und zum Anderen haben die Mitglieder „richtig Lust“ auf das Konzert. Grundsätzlich wolle man Schierlinger Band oder Bands in denen Schierlinger mitspielen. Zudem wolle man auch versuchen Bands zu bekommen, in denen ältere Musiker aus Schierling losrocken können. Den Bericht aus dem Rathaus werden die Gemeinderäte egelmäßig auch in diesem Jahr für die Mitglieder und interessierte Bürger geben, wobei die beiden auch das berichten sollen, was nicht in der Zeitung steht. Pedolzky forderte alle auf, nicht auf dem jetzigen Stand zu verweilen. Ins besonders müsse man um neue Mitglieder werben, vor allem junge Menschen ansprechen. Dabei habe die Bürgerliste den Vorteil parteipolitisch keine starren Ideologien anzuhängen. Die Homepage sei zwar aktuell, meinte Rudi Eisenhut, jedoch das Design sei etwas langweilig. Nach der Diskussion über aktuelle kommunale Themen schloss Pedolzky die Versammlung und bedankte sich bei allen Bürgerlistlern für ihr ungebrochenes Engagement.
